Drei Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen verlieben sich in den selben Mann namens Gil: Orna Esran, 38 Jahre, Gymnasialleherin mit 9-jährigen Sohn, Emilia Nudjews, Mitte 40, Pflegerin aus Riga, und Ella Harzamy, 37 Jahre, 3 Kinder, schreibt gerade ihre Masterarbeit über das Ghetto in Lodz.
Diese Frauenfiguren werden vom Autor sehr lebendig in all ihren Facetten beleuchtet, dem Autor gelingt eine ausgefeilte Charakterstudie.
Der Mann, Gil, der die Frauen für sich einnimmt, gibt sich zunächst leger und humorvoll und geht behutsam mit den Frauen um. Erst im zweiten Teil versteht der Leser die ausgeklügelte Krimihandlung.
Der Autor vermittelt ein gutes gesellschaftliches Panorama aus Tel Aviv, er gibt Einblicke in die Ermittlerfähigkeiten der israelischen Polizei, die Figuren sind auf der Höhe der Zeit.
Der Roman ist fesselnd, spannend und voller Überraschungen. Beste Unterhaltung. Mein Lesetipp für einen Krimi, der aus der Reihe fällt. 2020 bekam der Roman den 2. Platz des Deutschen Krimipreises Abteilung International, in Israel war er ein Mega Bestseller.